Montag, 30. Juni 2008

Probebiopsie

Ich sollte am Abend vor dem Eingriff in die Klinik kommen. Zu dem Zeitpunkt spielte die Türkei gegen Deutschland, Fußball EM Finale. Ich habe es mir so eingerichtet, daß ich zum Schlußpfiff ankommen würde, um eventuelle Tumulte aus dem Weg zu gehen. Die Vollnarkose war kein Problem und ich fühlte mich nach dem Eingriff wiederfit, so fit, daß ich nach Südtirol fahren konnte um eine Bergwanderung zu machen.

Freitag, 27. Juni 2008

Keine gute Nachricht

Nach ewigem Warten beim HNO Arzt, war ich endlich dran. Ich sagte ihm, daß ich den Befund vom CT noch nicht gesehen hätte und er sollte mir doch endlich sagen was Sache ist. Erst druckste er noch ein bischen herum um dann zu sagen, daß es eine Katastrophe sei. Er sprach von Metastasen und von einem Tumor. Um sicher zu sein, daß er bösartig sei, müßte allerdings noch eine Biopsy gemacht werden. Ich hatte jedoch schon ziemlich die Nase voll, im wahrsten Sinne des Wortes und sagte Ihm, daß ich lieber in die Universitätsklinik gehen würde. Immerhin suchte er mir noch die Telefonnummer des Professors der HNO Abteilung heraus. Daraufhin fuhr ich etwas verstört in die Arbeit um ungestört zu telefonieren. Meine Arbeitskollegen wunderten sich zwar, daß ich auftauche, nochdazu etwas verstört, doch zumindest konnte ich ungestört telefonieren. Zu erst vertröstete man mich auf nächste Woche, doch als ich den Befund vorlas, "v. a. Nasopharyxca und Lymphknoten mit 4cm Durchmesser,Verdacht auf Metastasen, sagte mir die Sekretärin nach Rücksprache, daß ich gleich vorbeikommen sollte. In einer halben Stunde war ich dort und nachdem die Assistenzärzte und der Chefarzt sich der Sache angenommen hatten, wurde auch gleich ein Termin für eine Biopsy unter Vollnarkose und einer Operation eine Woche später festgelegt. Keinegute Nachricht um das Wochenende zu beginnen.

Mittwoch, 25. Juni 2008

CT des Schädels und des Halses

Am Morgen beim rasieren viel mir auf, daß am Hals ein dicker Knoten war. Das Schlucken tat auch weh. Jedenfalls versprach es nichts gutes. Das CT sollte Aufschluss geben was da wohl dahintersteckt. Nach dem CT wartete ich auf den Befund beim Chefarzt. Der druckste herum und meinte, daß die Auswertungen noch nicht abgeschlossen seien und daß ich morgen Früh beim HNO Arzt den Befund einsehen könnte.

Dienstag, 24. Juni 2008

Bei der Hausärztin

Gleich in der Früh ging ich zur Hausärztin. Irgendie war ich neugierig worum ich mich bei ihr melden sollte. Nach der üblichen Warterei war ich endlich dran. Sie zeigte mir einen Brief vom Röntologischen Zentrum mit einen Befund und erklärte mir,daß es üblich sei, daß ein zweiter Arzt nochmal die Bilder anschaut und daß der zweite Arzt einen Verdacht auf einen Tumor geäußert hätte. Ein weiteres CT sei dringend erforderlich.

Montag, 23. Juni 2008

Vom Urlaub zurück

Auf der Rückfahrt hatte ich ziemlich Kopfschmerzen. Zum Mittagessen machten wir eine Pause in Innsbruck. In einem Gasthaus mit Gastgarten war es sehr gemütlich. Ich bestellte Erdäpfelblattln mit Sauerkraut, das hatte ich wirklich lange nicht mehr gegessen. Am Abend, angekommen in Herrsching fand ich einen Brief von meiner Hausärztin vor, eigenartig dachte ich. Es stand lediglich darin, daß sie mich hätte versucht zu erreichen und daß ich mich doch bei ihr melden sollte.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Urlaub

Ein altbewährtes Mittel, damit es einem wieder besser geht, ist auf Urlaub zu gehen. Gleich nach der Arbeit stieg ich in den Zug nach Bozen. Gar nicht so leicht noch einen Platz zu bekommen. In einem Sechserabteil erspähte ich noch einen freien Platz. Ich hatte mir ein Buch über Philosophien mit dem Titel "Wer bin ich und wenn ja wie viele" mitgenommen. Bereits in Rosenheim stiegen einige Leute aus, in Kufstein noch ein paar und jetzt konnte man es sich etas gemütlich machen. Mir gegenüber saß eine junge Frau die aus ihrer Tasche was zum Essen auspackte. Das sieht aber lecker aus bemerkte ich, sie sagte darauf, daß es nicht nur lecker aussieht sondern auch lecker schmeckt. Es war in Reisteig eingewickeltes Gemüße. Jetzt wurde ich aber neugierig. Sie verriet mir wo man so was leckeres bekommt, und zwar in einem Sushigeschäft am Marienplatz in München. Ich nahm mir vor bei nächster Gelegenheit dort vorbeizuschauen. Sie ist gerade aus Den Haag gekommen wo sie sich mit Freunden getroffen hatte. Den Haag, das ist meine Lieblingsstadt, sagte ich. Wir sprachen über Scheveningen und dem Statenquartier wo ich immerhin 15 Jahre lang gewohnt hatte. Sie hatte in Eindhoven Architektur studiert und arbeitet jetzt in Innsbruck in einem Architekturbüro. Sie erzählte ein bischen von ihrer Arbeit und im nu waren wir in Innsbruck wo sie ausstieg. Von innsbruck bis Bozen konzentrierte ich mich wieder auf mein Buch. Ich wollte dann weiter zu meiner Schwester um am nächsten Tag mit ihr in die Toskana zu fahren.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Bei der Heilpraktikerin

Die Nacken und Kopfschmerzen brachten mich dazu eine Heilpraktikerin aufzusuchen. Nach dem üblichen Erstgespräch, legte ich mich auf die Behandlungsliege. Sie war unter einer Art Kuppel plaziert. Die Heilpraktikerin beschäftigte sich nur mit meinen Füßen. Allem Anschein nach konnte sie so alles über meinen Körper erfahren. Dann sagte sie; "ich muß es ansprechen, ich sehe den Tod, ist vielleicht jemand in ihrer Familie vor kurzem gestorben?" Ich wunderte mich schon über diese Frage, ich hatte überhaupt keine Ahnung wie sie auf so eine Frage kommen konnte. Sie nahm es sehr ernst und sagte daß ich laut und deutlich folgendes sagen sollte: "ICH ENTSCHEIDE MICH FÜR DAS LEBEN" Anfangs war es nicht gerade leicht, das zu sagen, doch dann war es eine enorme Erleichterung.

Beim Psychiater

Am späten Nachmittag hatte ich einen Termin beim Psychiater. Vielleicht hatte er eine Idee wie ich die Kopfschmerzen ohne Medikamente loswerden könnte. Ich erzählte ihm von der Arbeit, daß ich im letzten Monat mehr als üblich gearbeitet habe und die Kopfschmerzen vielleicht daher kommen würden. Ich zeigte ihm das MRT und ohne daß er den Befund gelesen hatte fiel ihm auf, daß das Kleinhirn überdurchschnittlich klein war. Er machte eine ähnliche Bemerkung wie schon der Röntgnologe. Dann untersuchte er Hals und Schultern und kam zum Schluss, daß es sich um arbeitsbedingte Spannungskopfschmerzen handeln würde. Er fragte mich was ich so in meiner Freizeit mache. Ich erzählte ihm, daß ich im April einen Monat unbezahlten Urlaub genommen habe und quer durch Spanien gewandert war. Das begann ihn jetzt wirklich zu interessieren.Er wollte wissen ob ich allein oder in einer Gruppe unterwegs war, wo ich übernachtet hatte, wie viel Gepäck ich mitgenommen hatte und wo ich die Wäsche gewaschen hatte. Ich wusste, daß im Wartezimmer noch jede Menge Leute warteten, deshalb schrieb ich ihm die Adresse meines Internetblogs "rolandcamino.blogspot.com" auf einen Zettel. Ich bekam dann ein Rezept für Psychotherapie und ein weiteres für Massagen und Fangi.

Der Schädel von innen

Am Dienstag ging ich so wie jeden Dienstag zum Gi Gong. Wie jedesmal versetzten mich die sehr bewust gemachten Bewegungen in eine angehnehme Entspanntheit. Das darauffolgende Mittagessen war zwar etwas hektisch, da die Gi Gong Stunde in der Mittaggspause gemacht wurde und so notgedrungen nicht mehr viel Zeit zum Essen blieb. Am Nachmittag hatte ich dann den Termin beim MRT, was soviel heißt wie Magnetresonanztomographie. Mit der S-Bahn fuhr ich nach Pasing. Das Radiologische Zentrum war angeblich nicht weit vom Bahnhof entfernt, die genaue Wegbeschreibung hatte ich mir vom Internet ausgedruckt, nur ganz so einfach war der Weg dorthin nicht zu finden. Auf dem Weg dorthin sprach ich eine Frau an, die einen Stadtplan studierte. Es stellte sich heraus, daß sie den selben Weg wie ich suchte. Auch sie hatte einen Termin im Radiologischen Zentrum. Das Wartezimmer war zwar ziemlich voll, doch es dauerte gar nicht lange bis ich aufgerufen wurde. Es gab nämlich mehere Kabinen wo sich die Geräte befanden. Ich mußte mich bis auf die Unterwäsche ausziehen, Frauen war erlaubt die Brust mit einem Kleidungsstück zu bedecken, so stand es zumindest auf den fettgedruckten Instruktionen an der Wand. Dann wurde ich auf einer Art Bahre festgeschnallt und eine Injektionsnadel mir in der Armbeuge angebracht. Dann wurde die Bahre in die Röhre gefahren und sehr eigenartige Geräusche zeugten davon, daß jetzt wohl der Schädel Schicht für Schicht durchleuchtet wurde. Ich wurde gewarnt, daß jetzt ein Kontrastmittel in die Vene eingespritzt wurde, und einen Augenblick später wurde mir ganz warm und ein bischen übel. Es dauerte jedoch nicht mehr lange bis die Bahre aus der Röhre gefahren wurde. Dann mußte ich noch in einem anderen Warteraum darauf warten,daß der Arzt die Ergebnisse mit mir besprach. Ich kam neben der Frau zu sitzten mit der ich gemeisam den Weg vom Bahnhof zurückgelegt hatte. Sie war offensichtlich etwas angespannt. Mir war auch nicht zum Reden zumute und so holte ich meinen Roman hervor den ich üblicherweise in der S-Bahn lese. Ein junger Arzt rief mich in sein Zimmer und zeigte mir die Bilder. So also schauten meine Hirnwindungen aus. Er zeigte mir das Kleinhirn und sagte, daß jeder Mensch verschieden ist. In meinem Fall war das Kleinhirn um einiges kleiner als bei den meisten Menschen. Der Schädel hat bei mir jedoch eine normale größe und somit mußte wohl der Raum den das Kleinhirn vollständig ausfüllen sollte notwendigerweise mit Hirnflüssigkeit gefüllt sein. Aber ich sollte mir deswegen keine Sorgen machen, da es keine nachteiligen Auswirkungen haben sollte. Also war mit meinem Gehirn alles in Ordung und ich verließ erleichtert den Raum. Der Frau im Warteraum deutete ich mit dem Daumen an, daß alles in Ordnung war.

Dienstag, 17. Juni 2008

Ein Schlag auf den Hinterkopf

Es ist Montag früh. Das Aufwachen war fürchterich, ungefähr so wie wenn Dir jemanden eine Eisenstange auf den Hinterkopf schlägt. Ich beschloss anstatt zur Arbeit zu gehen, meine Hausärztin aufzusuchen. Die verschrieb mir Schmerztabletten und machte auch gleich einen Termin für ein MRT. Ich legte mich mal wieder ins Bett und fragte mich woher die Schmerzen wohl kommen könnten. Hatte ich vieleicht nur keine Lust zu arbeiten und bildete mir die Schmerzen ein? Am Wochenende war ich in Südtirol da meine Mutter Ihren 81ten Geburtstag feierte. Da die ganze Familie zusammengekommen war, gab ich meine DVD vom Jakobsweg zum besten. Vieleicht waren es die Bilder, vieleicht die Musik oder meine Kommentare, jedenfalls hat sich anscheinend niemand gelangweilt. Die Fahrt nach München war auch nicht besonders anstrengend und ich ging ja auch früh zu Bett. Also kein Grund mit solchen Kopfschmerzen aufzuwachen.