Mittwoch, 18. Juni 2008

Bei der Heilpraktikerin

Die Nacken und Kopfschmerzen brachten mich dazu eine Heilpraktikerin aufzusuchen. Nach dem üblichen Erstgespräch, legte ich mich auf die Behandlungsliege. Sie war unter einer Art Kuppel plaziert. Die Heilpraktikerin beschäftigte sich nur mit meinen Füßen. Allem Anschein nach konnte sie so alles über meinen Körper erfahren. Dann sagte sie; "ich muß es ansprechen, ich sehe den Tod, ist vielleicht jemand in ihrer Familie vor kurzem gestorben?" Ich wunderte mich schon über diese Frage, ich hatte überhaupt keine Ahnung wie sie auf so eine Frage kommen konnte. Sie nahm es sehr ernst und sagte daß ich laut und deutlich folgendes sagen sollte: "ICH ENTSCHEIDE MICH FÜR DAS LEBEN" Anfangs war es nicht gerade leicht, das zu sagen, doch dann war es eine enorme Erleichterung.

Beim Psychiater

Am späten Nachmittag hatte ich einen Termin beim Psychiater. Vielleicht hatte er eine Idee wie ich die Kopfschmerzen ohne Medikamente loswerden könnte. Ich erzählte ihm von der Arbeit, daß ich im letzten Monat mehr als üblich gearbeitet habe und die Kopfschmerzen vielleicht daher kommen würden. Ich zeigte ihm das MRT und ohne daß er den Befund gelesen hatte fiel ihm auf, daß das Kleinhirn überdurchschnittlich klein war. Er machte eine ähnliche Bemerkung wie schon der Röntgnologe. Dann untersuchte er Hals und Schultern und kam zum Schluss, daß es sich um arbeitsbedingte Spannungskopfschmerzen handeln würde. Er fragte mich was ich so in meiner Freizeit mache. Ich erzählte ihm, daß ich im April einen Monat unbezahlten Urlaub genommen habe und quer durch Spanien gewandert war. Das begann ihn jetzt wirklich zu interessieren.Er wollte wissen ob ich allein oder in einer Gruppe unterwegs war, wo ich übernachtet hatte, wie viel Gepäck ich mitgenommen hatte und wo ich die Wäsche gewaschen hatte. Ich wusste, daß im Wartezimmer noch jede Menge Leute warteten, deshalb schrieb ich ihm die Adresse meines Internetblogs "rolandcamino.blogspot.com" auf einen Zettel. Ich bekam dann ein Rezept für Psychotherapie und ein weiteres für Massagen und Fangi.

Der Schädel von innen

Am Dienstag ging ich so wie jeden Dienstag zum Gi Gong. Wie jedesmal versetzten mich die sehr bewust gemachten Bewegungen in eine angehnehme Entspanntheit. Das darauffolgende Mittagessen war zwar etwas hektisch, da die Gi Gong Stunde in der Mittaggspause gemacht wurde und so notgedrungen nicht mehr viel Zeit zum Essen blieb. Am Nachmittag hatte ich dann den Termin beim MRT, was soviel heißt wie Magnetresonanztomographie. Mit der S-Bahn fuhr ich nach Pasing. Das Radiologische Zentrum war angeblich nicht weit vom Bahnhof entfernt, die genaue Wegbeschreibung hatte ich mir vom Internet ausgedruckt, nur ganz so einfach war der Weg dorthin nicht zu finden. Auf dem Weg dorthin sprach ich eine Frau an, die einen Stadtplan studierte. Es stellte sich heraus, daß sie den selben Weg wie ich suchte. Auch sie hatte einen Termin im Radiologischen Zentrum. Das Wartezimmer war zwar ziemlich voll, doch es dauerte gar nicht lange bis ich aufgerufen wurde. Es gab nämlich mehere Kabinen wo sich die Geräte befanden. Ich mußte mich bis auf die Unterwäsche ausziehen, Frauen war erlaubt die Brust mit einem Kleidungsstück zu bedecken, so stand es zumindest auf den fettgedruckten Instruktionen an der Wand. Dann wurde ich auf einer Art Bahre festgeschnallt und eine Injektionsnadel mir in der Armbeuge angebracht. Dann wurde die Bahre in die Röhre gefahren und sehr eigenartige Geräusche zeugten davon, daß jetzt wohl der Schädel Schicht für Schicht durchleuchtet wurde. Ich wurde gewarnt, daß jetzt ein Kontrastmittel in die Vene eingespritzt wurde, und einen Augenblick später wurde mir ganz warm und ein bischen übel. Es dauerte jedoch nicht mehr lange bis die Bahre aus der Röhre gefahren wurde. Dann mußte ich noch in einem anderen Warteraum darauf warten,daß der Arzt die Ergebnisse mit mir besprach. Ich kam neben der Frau zu sitzten mit der ich gemeisam den Weg vom Bahnhof zurückgelegt hatte. Sie war offensichtlich etwas angespannt. Mir war auch nicht zum Reden zumute und so holte ich meinen Roman hervor den ich üblicherweise in der S-Bahn lese. Ein junger Arzt rief mich in sein Zimmer und zeigte mir die Bilder. So also schauten meine Hirnwindungen aus. Er zeigte mir das Kleinhirn und sagte, daß jeder Mensch verschieden ist. In meinem Fall war das Kleinhirn um einiges kleiner als bei den meisten Menschen. Der Schädel hat bei mir jedoch eine normale größe und somit mußte wohl der Raum den das Kleinhirn vollständig ausfüllen sollte notwendigerweise mit Hirnflüssigkeit gefüllt sein. Aber ich sollte mir deswegen keine Sorgen machen, da es keine nachteiligen Auswirkungen haben sollte. Also war mit meinem Gehirn alles in Ordung und ich verließ erleichtert den Raum. Der Frau im Warteraum deutete ich mit dem Daumen an, daß alles in Ordnung war.