Donnerstag, 6. November 2008

Eine sehr gute Nachricht

Das Resultat des PET/CT's ist eindeutig: es gibt keinen Tumor mehr in meinem Körper. Ab heute gehöre ich wieder zum Kreis jener Menschen für die der Tot ein weit entfertes Phänomen ist. Er ist mir sozusagen von der Pelle gerückt. Zwischen dem 27. Juni und heute war ich in einem Ausnahmezustand. Das Bewußtsein, daß sich in meinem Kopf ein Tumor befindet, der sich ausbreiten kann und meinem Leben bald ein Ende bereiten kann, änderte meine Sichtweisen enorm. Vieles das früher besonders wichtig war, wie zum Beispiel die Arbeit, hatte kaum Bedeutung mehr. Dafür stellte sich die Frage, wer und was Gott ist, in den Vordergrund. Es gab plötzlich so viele wunderbare Dinge um mich herum. Das Lächeln der Menschen berührte mich viel mehr als vorher, ging ich in den Park so nahm ich alles viel intensiver war. Ich hatte den Eindruck, daß mein eigenes Sein und alles um mich herum eng mit Gott verbunden ist. Dies gab mir wiederum ein Glücksgefühl, das all die Schmerzen und Unannehmlichkeiten erträglich machte. Am intensivsten nahm ich das, was ich mir als Gott vorstelle, in der Natur und beim Gehen war. Auch im Beisein mit anderen, ich glaube in meinem Gegenüber etwas göttliches zu erkennen. Es ist jedoch so zart und unbeschreiblich, daß es sich nicht festhalten läßt. Letzte Woche hatte ich noch viele Gelegenheiten dies intensiv zu spüren. Zwei Tage mit Kurt auf der Via Sacra, von Wien nach Heiligenkreutz und weiter nach Kleinmariazell bei wunderschönen Herbstwetter, das wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Inzwischen habe ich mich wieder mit der Arbeit beschäftigt, der Kreis schließt sich, ich bin wieder zurückgekehrt zu dem Punkt in meinem Leben, wo ich mal kurz hinausgetreten bin. Was bleibt ist die Erfahrung.