Sonntag, 29. März 2009

Auf Kur in Rapolano Terme

Jetzt bin ich schon bald eine Woche hier in Rapolano Terme. Das Erst wichtigste ist das ESSEN. Zu Mittag und Abends bekomme ich ein vier Gänge Menu allerbester Qualität und das beim Italienischen Standart. Das ist wohl die Belohnung für das gezwungene Fasten. Ich habe auch begonnen Fleisch und Fisch nicht zu verachten, alles was schmeckt nehme ich zu mir. Zum Glück ist die Italienische Küche nicht so sehr auf Fleisch konzentriert. Wenn es Fleisch gibt, dann in ganz hauchdünnen Scheiben, (Carpaccio) meist mit dem süßlichem Balsamico Essig. Es gab aber auch Schwertfisch oder Tunfisch als Carpaccio oder sogar Provolone Käse. Als Vorspeise gibt es meist Artischocken oder Bruschetta, in Olivenöl geröstete Brötchen mit frischen Tomaten Aufstrich. Es hat aber schon geröstete Weißbrotschnitten mit rotem und schwarzem Kaviar gegeben. Als Vorspeise wähle ich meist eine Suppe, bis jetzt waren alle Suppen noch vegetarisch, entweder Karottensuppe, Linsensuppe oder Fenchelsuppe. Selbstverständlich bekommt man frisch geriebenen Parmesankäse dazu serviert, das gibt der Suppe dann einen besonders würzigen Geschmack. Als Hauptspeise kann man meistens auswählen zwischen Fleisch, Fisch oder vegetarisch, dazu gibt es verschiedene Beigerichte, meist Gemüse. Die Serviererin meint es besonders gut mit mir und bringt mir gleich zwei Beilagen. Als Nachspeise gibt es hausgemachten Kuchen. Heute gab es einen Quark Schokoladekuchen – erst eine Schicht Kuchenteig, dann eine Schicht Schokolade und Quark und dann wieder Kuchenteig, fantastisch! Jeden Tag ein anderer Kuchen. Der obligatorische Café darf auf keinen Fall fehlen. Ich nehme immer Espresso Getreidekaffe mit etwas Milch. Die Serviererin fragt nur mehr ob ich das übliche will. Also das Essen nimmt einen hohen Stellenwert ein. Nicht nur bei mir, da könnte man ja noch sagen, daß ich an Geschmacksverwirrung leide, nein alle Gäste sind begeistert und das sind fast ausschließlich sehr verwöhnte Italiener. Das Zweitwichtigste ist das Baden in den Thermalquellen. Es gibt ein überdachtes Becken von dem man ins Freie schwimmen kann. Die Temperatur ist um die 30 Grad. Im Freien bildet sich dadurch ein leichter Nebel. Es gibt überall Ablagerungen der Mineralien, sogar meine Badehose hat schon die Farbe verändert, sie wird auch immer steifer von den Mineralablagerungen. Das Drittwichtigste sind die Ausflüge in die Umgebung. Siena ist in 25 Minuten erreichbar. Letztens war ich in der Abtei Monte Oliveto Maggiore und habe mir das Leben des Heiligen Bendekt auf den Wandmalereien angeschaut. In Montalcino war ich auch schon, dort gibt es angeblich den besten Wein von Italien, den Brunello. Was habe ich aus alldem gelernt? Es tut gut wenn es einem gut geht, doch gegen die innere Gelassenheit und Losgelöstheit wie zum Beispiel beim Heiligen Benedikt, ist es eigentlich unbedeutend. Ob es einem gut oder schlecht geht hat nur eine relative Bedeutung. Diese Erkenntnis ist das Allerwichtigste.