Mittwoch, 13. August 2008

8. Tag der Bestrahlung

Heute Morgen, ganz früh war wieder eine email aus Kanada angekommen. Bevor LeeAnne schlafen geht schickt sie mir eine kurze mail mit was aufmunterndem. Heute werde ich originalzitieren: "What a great idea to intentionally call images into your mind, and to not let the cancer or the doctors or the drugs or the apparatus be the masters. I will try to send you more images. Here's another one. I'm not sure which town we were in, but we were sitting in the sun, under an umbrella of an outdoor cafe, drinking beer. We had a nice dish of green olives to share. I think we also had some little snacks. The sun was shining, we had a nice glass of cold beer, and life was very good. Just think of it - we were relaxing in Spain! It's a good idea for me also to remember those images!" Als nächstes mußte ich herausfinden wo das war, wieder eine hübsche Aufgabe. Schönes Wetter war ja selten und Städte gab's auch nicht so viele. Ich kann mich vage an eine Stadt erinnern, die durch einen Fluß in Altstadt und Neustadt geteilt war. Wir kamen relatif früh an und gingen dann, nachdem wir die Brücke überquert hatten die Flußpromenade hinunter, und dann nach dem Einholen von Auskünften (das machte immer LeeAnne, unsere Spanischübersetzerin) standen wir vor dem Albergue, das allerdings erst in einer Stunde aufsperrte. Ich ging mit LeeAnne um die Ecke zu dem besagten Cafe. Woran LeeAnne sich nicht mehr so gut erinnern kann, ich mich aber umso besser, waren die Probleme nach einer Stunde relaxen wieder aufzustehen. Das war echt gemein, an normales gehen war nicht zu denken, alles tat weh, muß lustig gewesen sein uns beim Gehen zuzuschauen. Oliver Schroer, ein bekannter Geiger aus Canada, der den Camino gemacht hatte, sagte in einem Interview sinngemäß, daß dir dein Körper auf zwanig verschieden Stellen in zwanzig unterschiedliche Arten wehtut. Ich habe dann im Internet anhand der Camino Etappen herausgefunden, daß es sich nur um Najera handeln konnte. Dieses Bild vom Cafe werde ich bei der heutigen Behandlung weiterspinnen, hoffentlich ohne die Schmerzen an den Beinen zu spüren und eher die relaxte Atmosphäre auf der Plaza. Eventuell kann ich es noch auf den Abend ausdehnen, wir gingen mit der Gruppe rund um Lorenzo zum Abedessen, da es keine Küche im Albergue gab. Zur Abwechslung luden wir diesmal Lorenzo, unseren Italienischen Koch zum Essen ein. Also, es gibt heute genug Stoff bei der Behandlung in eine andere Welt abzusacken. Die Visite war wieder hier, ich kann bis Montag Früh wegbleiben, ein Verlängertes Wochenende ist drin. Freitag gibt es keine Bestrahlung. Ich bekomme ab sofort "EMEND" gegen Übelkeit, das mit dem "CISPLATIN" besser zusammenarbeitet.