Freitag, 19. September 2008

33. Bestrahlung

Heute ist es der letzte Freitag in Großhadern. Mein Bettnachbar wird heute entlassen, ich muß noch bis Donnerstag nächster Woche warten. Immerhin waren wir einen Monat und 2 Wochen im gleichen Krankenzimmer.Ich kann mich nur bedanken für seine freundliche zuvorkommende Art. Was ich besonders zu schätzen gelernt habe ist, daß er immer positiv war und nie Stimmungs- schwankungen unterworfen. Es hat sich ja auch eine gewisse Rautine ausgebildet. Geweckt wurden wir jeden Tag durch die Krankenschwester die uns ihre Anti- Trombosespritze verpassen wollte. der Rest des Tages wurden dann durch die Infusionen bestimmt und die Termine zur Bestrahlung. Mein Bettnachbar hatte noch eine zusätzliche Routine, die der Zigarettenpausen. Für die Bestrahlung wählte ich mir heute ein besonderes Thema aus, Santiago de Campostella. Wir waren zwar schon am Sonntag Nachmittag am Monte do Gozo, doch für die Pilgermesse, die um 12:00 stattfindet, wäre es zu spät gewesen. Wir mußten also auf das Schwingen der Batafumeira (Weihrauchkessel) verzichten. Laut Reiseführer sollten die Pilger früher vom Monte do Gozo die Kathedrahle von Santiago erblickt haben. Wir konnten außer einigen Hochhäusern nicht viel von Santiago aus der Ferne sehen.Der Montag Morgen war dann grau und verregnet.Um 10 Uhr waren wir vor der Kathedrale. Wir trafen Jesus, der schon seit gestern da war und umarmten uns herzlich. Dann gingen wir in das Pilgerbüro um uns die "Campostella" abzuholen. Wir kauften noch eine Kartonköcher um sie aufzubewahren. Dann suchten wir noch gleich eine Unterkunft in der Nähe um unsere Rucksäcke endlich los zu werden. Gegen 12 waren wir zurück zum Pilgergottesdienst.Die echten Pilger, jene die wirklich den ganzen Weg zu Fuss gegangen sind waren eine winzige Minderheit unter den Touristenmassen. Umso größer war die Freude bekannte Gesichter zu sehen. Ich stellte mich mal in die Touristenreihe um über eine Seitentreppe zum Altar hinaufzusteigen um die goldene Statue des Heiligen Jakobus von hinten zu umarmen. Vom Kirchenschiff aus waren dann nur die Hände zu sehen, die etwas über den Armen der Statue zum Vorschein kamen. Das sollte also der Höhepunkt der Pilgerreise gewesen sein? Ich war irgendwie erleichtert als die Messe zu Ende war. Zum Mittagessen fanden wir außerhalb des historischen Zentrums ein ganz einfaches Restaurant wo wir für 5 Euro ein einfaches, aber gutes Mittagessen bekamen, Wein inklusive. Auf dem Nachmittagsprogramm war mal wieder Wäschwaschen. Wärend die Waschmaschiene lief ließ ich mir mal so nebenbei beim Friseur nebenan die Haare schneiden. Gegen Abend rief dann Horst an ob wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen treffen können. Horst und Meli waren erst jetzt angekommen, sie befanden sich allerdings am anderen Ende der Stadt, und planten dort mit Nancy und noch ein paar anderen zu essen. Ich mußte mich erst von LeeAnne überzeugen lassen, daß es wohl der letzte gemeinsame Abend mit Horst, Meli und Nancy war, um mich aufzuraffen und dort hin zu gehen. Das gemeinsame Abendessen mit ihnen war dann ein schöner Abschluss. Der Rest des Tages verlief wie gewohnt, Lisa kam zu Besuch, die Infusionen wurden gewechselt, ich versuchte mal wieder einen Schluck Wasser zu trinken, schlafen und blog schreiben.

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