Montag, 18. August 2008

10. Tag der Bestrahlung

Jetzt bin ich wieder in der Klinik. Die Bestrahlung habe ich schon hinter mir. Während der Bestrahlung hatte ich folgendes Bild vom Jakobsweg vor Augen. Es war früh Morgens, wir haben gerade Arzua hinter uns gelassen. Es war stark bewölkt und sehr feucht. Die Gerüche waren stechend, der Weg ging durch einen Eukalyptuswald. Es roch nach feuchter Erde und verrottenden Eukalyptusblättern. Dann hörten wir ein Gequake in der Ferne. Als wir näher kamen wurde das Gequake immer lauter, fast ohrenbeteubend laut. Der Weg ging durch einen Sumpf aus dem dichter Nebel emporstieg. Hunderte von Fröschen quakten im Chor. Ein Bild wie in einem Märchen nur daß es äußerst real war. Inzwischen hänge ich wieder am Tropf. Die Krankenschwester sagte "heute gibts Schweinebraten als Infusion". Irgend eine weise Pampe (Nährlösung) fließt durch dünne Schleuche in meinen Arm. Wahrscheinlich geht das noch so bis spät am Abend. Essen würde allerdings einfacher sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In dieser schweren Zeit helfen dir diese Eindrücke, Bilder und Erlebnisse vom Jakobsweg. Dieser Weg war ein Geschenk und du hast es geschafft.Du wirst auch diese Krankheit schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Du bist stark.
Alles wird gut.
Viele liebe Grüße Gaby