Montag, 25. August 2008

15. Tag der Bestrahlung

Heute Morgen, auf der Fahrt ins Krankenhaus hörte ich im Autoradio, daß ehemalige Krebspatienten eine Fahradtour von München nach Freiburg machen, nachzulesen unter http://www.regenbogenfahrt.de So was gibt einem Mut! Während der Bestrahlung, bin ich wieder mal in meiner Vergangenheit gelandet. Diesmal in Wien, in meiner Studentenwohnung, in einem typischen Wiener Altbau mit Bassena. Viele wissen natürlich nicht was eine Bassena ist, hierfür gibt es einen Link Einige Szenen an der Bassena sind mir eingefallen, z.B. diese: Ich hatte gerade erst die Wohnungschlüssel bekommen und in meiner Schusseligkeit auch gleich wieder verloren. Zum Glück war noch das Adressschildchen am Schlüssel befestigt. Ich war gerade am probieren wie ich in die Wohnung kommen sollte, die Nachbarn waren mir auch behilflich, als eine wirklich alte gebrechliche Frau auftauchte und fragte ob wir einen Schlüssel suchen. Ich war wie von den Socken, die Frau hat den Schlüssel am Jonasreindl (Verkehrsbauwerk in Wien, Haltestelle Schottentor) gefunden und sich die Mühe gemacht nach Ottakring (Stadtteil in dem ich wohnte) hinauszufahren. Ich war so erstaunt daß ich gar nicht wußte wie ich mich bei der Frau bedanken konnte, zum Glück sagte dann meine Nachbarin, daß sie sich im Namen der Hausgemeinschaft für den Schlüssel bedankt und schon war die Frau wieder verschwunden. Im Innenhof des Altbaus gab es einen kleinen Garten, obwohl es kaum Sonne dort gab, war der Garten immer gepflegt. Ich fragte mich ob es diesen Garten heute noch gibt, es war vor 25 Jahren, daß ich dort wohnte und die Damen, die den Garten betreuten, waren sicher schon über 70. Dann wurde ich von den Assistenten in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie teilten mir mit, daß ich übermorgen mit einem anderen Gerät bestrahlt werden würde um das Rückenmark zu schonen.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Täglich erfahre ich was Neues aus deinem Leben.Ich danke dir, es ist wundervoll wie du Erlebnisse schilderst.Alles Gute!

Anonym hat gesagt…

Lieber Roland,

das ist ja kein Zufall, dass Du ausgerechnet jetzt einen Kommentar auf Gabas Blog hinterlässt. So bin ich auf Dich aufmerksam geworden.

Ich bin in 2007 an BK erkrankt und habe den ganzen Weg hinter mich gebracht. Erst gestern abend habe ich nochmals Revue passieren lassen (während ich in der Sonne sass) welch beachtliche Leistung ich erbracht habe.

Heute geht es mir wieder supergut, und ich bin wieder mitten im Leben. Allerdings habe ich mich inzwischen von Dingen und Menschen, die nicht gut sind für mich, getrennt. Ich habe ja gesehen, wie schnell die Lebenszeit vorbei sein könnte.

Sonnige Grüße für Dich

Dori

Roland Tappeiner hat gesagt…

Liebe Dori,ich habe mir gerade Deinen blog www.chakrablog.de angesehen. Da werde ich wohl noch viel mehr Zeit verbringen.
Für mich ist das blog schreiben eine ganz neue Erfahrung. Ich habe damit begonnen wie ich im April dieses Jahres den Jakobsweg gegangen bin. rolandcamino.blogspot.com Damit sich meine Familie und Freunde keine Sorgen um mich machen, habe ich jeden Tag ein paar Zeilen geschrieben, 35 Tage lang, von St.Jean Pied de Port bis Finisterre. Das ist genau die Anzahl der Tage in denen ich Strahlentherapie bekomme.
Damals wußte ich noch nichts von der Diagnose "Nasopharynx Karzinom mit Metastasen an den Lymphknoten"
Jetzt hat sich ein neues Kapitel in meinem Leben eröffnet mit neuen Herausvorderungen. Trotz der Beschwerden bin ich Dankbar für diese Herausvorderung. Mir kommt es so vor als wäre es eine Göttliche Vorhersehung.
Es gibt mir Mut, daß auch Du diesen Weg gehen mußtest und es Dein Leben in einer positiven Weise verändert hat. Gerade vorhin war ich im Park, habe ein bisschen Sonne genossen und eine kurzr Qi Gong Übung gemacht.

Sonnige Grüße aus dem Krankenhaus wünscht Dir Roland

Anonym hat gesagt…

Lieber Roland,
wow - Du bist den Jacobsweg gegangen - das ist auch ein Wunsch von mir, seit langem. Vielleicht nicht den ganzen - aber ein Stück davon.
Ich hatte 36 Bestrahlungen - sie begannen Anfang Dezember und dauerten bis Ende Januar. Zwei Wochen später bin ich in eine Reha-Maßnahme an die Nordsee gefahren, und dort habe ich gespürt, wie sehr die Krankheit nicht nur auf der psychischen Ebene, sondern auf der physischen Ebene "gewütet" hatte.
Wenn Du in meinem Blog das Foto von mir anschaust in "über mich", das ist vor 4 Wochen aufgenommen worden. So sehe ich heute aus, und so fühle ich mich.
Manchmal habe ich jedoch auch Tage, da geht es mir nicht so gut. Was ich noch lernen muss, ist wieder Vertrauen zu meinem Körper zu entwickeln und nicht jede Kleinigkeit zu hinterfragen.
Im Nachhinein: der Weg hat sich gelohnt, die Krankheit ist nicht umsonst gekommen.
Sonnige Grüße,
Dori

Gabaretha hat gesagt…

Lieber Roland,
ich habe erstmal ein bisschen gebraucht um zu verdauen, was ich in Deinem Blog gelesen habe.
Ich habe großen Respekt davor, wie es Dir gelingt, die Krankheit anzunehmen. Nach meiner Auffassung und Erfahrung ist das ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung. Die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit. Diesen Satz möchte ich Dir gerne ganz fest an Dein Herz legen, damit Du all Deine Gedanken und Gefühle auf die Energie des Heilens konzentrierst. Imagination (die Vorstellungskraft) ist ein wertvolles Instrument, wenn es darum geht Deine Wünsche und Ziele ans Universum zu übermitteln. Deswegen bitte ich Dich, Dir mit allen Sinnen (wie fühlt es sich an? wie riechts? wie schmeckts? wie klingts?) vorzustellen, wie sich Deine Erkrankung von Tag zu Tag zurückbildet, schwächer wird und auf natürlichem Weg mit Deinen eigenen Körpersäften aus Deinem Körper ausgeleitet wird.
Ich schicke Dir viel Licht und Liebe und bin in meiner Meditation mit Dir verbunden.
Sonnige Grüße aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba

Anonym hat gesagt…

Lieber Roland,

mir hat damals das Buch "Wieder gesund werden" von O.C. Simonton geholfen. Dazu gab es auch eine CD mit geführten Meditation, die ich mir sogar kürzlich nochmals "gegönnt" habe.

Viele liebe Grüße

Dori