
Mittwoch, 24. September 2008
36. Bestrahlung E N D E Bestrahlungen

Dienstag, 23. September 2008
35. Bestrahlung
Montag, 22. September 2008
34. Bestrahlung

Sonntag, 21. September 2008
4. Sonntag im Krankenhaus
Es ist das letzte Wochenende im Krankenhaus. Ich kann es nicht erwarten, dem Krankenhaus den Rücken zuzuwenden. Ich bin mir sicher, daß allein schon der Umgebungswechsel mir einen enormen Schub nach vorne gibt.Letztendlich sind es anstelle von 35 Bestrahlungen, zu je 2 Gray, wie man mir anfänglich gesagt hat, doch 36 geworden. Auf die eine mehr kommt es mir auch nicht mehr darauf an. Ich muß nur den Zähler noch kontrollieren. Also, noch 3 Tage bis zum Ende der Strahlentherapie, das ist dann Mittwoch. Donnerstag geht es dann zur REHA nach Bad Trissl. Der Sonntag in der Klinik ist immer besonders langweilig. Zum Glück gab es noch eine DVD von Rainer die ich noch nicht gesehen hatte, und zwar "Der Herr der Ringe". Ich dachte erst, daß es ein märchenartger ruhiger Film sein soll der für Kinder geeignet sein soll. Er war zwar spannend, doch für Kinder scheint er mir doch etwas zu brutal zu sein, oder bin ich mittlerweile zu empfindlich?
Jedenfalls verging so auch der Sonntag.
Samstag, 20. September 2008
4. Samstag im Krankenhaus
Gleich nach dem Aufwachen und der täglichen Trombosespritze wollte man mich schon wieder an Infusionen hängen. Immerhin ließ man mir noch die Zeit zum Duschen. Der Rest des Tages jedoch blieb ich an den Schläuchen festgemacht. So gegen 22:00 Uhr müßte alles durchgelaufen sein. Doch kurz nach Mitternacht kommt dann wieder das Antibiotika.Das wird vielleicht eine Stunde laufen. Dann dürfte ich wieder bis morgen Früh befreit sein von den Schläuchen. Hätte ich nicht mein kleines Notebook mit Internetverbindung, ich wüßte nicht was ich den ganzen Tag im Bett machen sollte.
Freitag, 19. September 2008
33. Bestrahlung
Donnerstag, 18. September 2008
32. Bestrahlung
Mittwoch, 17. September 2008
31. Bestrahlung
Dienstag, 16. September 2008
30. Tag der Bestrahlung
Montag, 15. September 2008
29. Bestrahlung
Sonntag, 14. September 2008
3. Sonntag im Krankenhaus
Der Sonntag verlief ganz unspektakuär. Ein bis zwei Stunden bin ich im Bad zur Körperpflge. Wollen allein hilft nicht viel. Sich Aufraffen in das Bad zu gehen um Zähne zu putzen das verlagt einiges. Es ist natürlich kein normales Zähneputzen. Achtung, wer etwas empfindlich ist soll nicht mehr weiterlesen.Erst muß ich so viel wie möglich zähflüssigen Schleim ausspucken, dann mit einer Mundbürste der Rest herausholen. Dann knn man versuchen mit der Zahnpaste und Zahnbürste die Zähne zu reinigen.Nach einer Minut ist die Zahnbürste so verschleimt, daß man sie wider reinigen muß.
Die ganz Prozdur dann nocheinmal.Dann mit einer Spülflüssigkeit nachspülen. Wer glaubt, jetzt hat man endlich Rhe täuscht sich. Eine halbe Stunde später ist der Schleim wider da und Du fragst Dich ob das jetzt was gebracht hat.
Zum Schluß noch was erhebenderes: Lisa war zu Besuch und hat mir eine wunderschöne Sonnenblume gebracht, die ich vom Bett aus sehen kann.
Samstag, 13. September 2008
3 Samstag im Krankenhaus
Welche Überraschung heute Morgen. Da kam mein Bruder zur Tür hereinspaziert so als wäre es das normalste in der Welt, daß er Samstag mich besuchen kommt. Mir ging es gerade gut, er hat einen guten Zeitpunkt gefunden. Mein Zimmernachbar war gerade am weggehen, wir gingen auch ein paar Schritte. Doch letztendlich mußte ich wieder zurück ins Bett.Ich sollte mich schonen. Die Blutwerte waren noch immer nicht in Ordnung und ich bekam den üblichen Medizinenmix. Es wurde wieder mal Blut abgenommen. Samstag war mal wieder Filmtag.Ein Luxemburgischer Film,"Revanche" am Vormittag und am Nachmittag"Die fabelhafte Welt der Amelie". So verging also wieder ein Tag.
Freitag, 12. September 2008
28. Bestrahlung
Donnerstag, 11. September 2008
27. Bestrahlung
Mittwoch, 10. September 2008
26. Bestrahlung
Dienstag, 9. September 2008
25. Bestrahlung
Montag, 8. September 2008
24. Bestrahlung


Sonntag, 7. September 2008
2. Sonntag im Krankenaus
Dieser Sonntag war etwas besser als letzter Sonntag was die Übelkeit btrifft.
Trinken geht zwar nach wie vor nicht. Da muß ich eben noch Geduld haben. Meine Entscheidung keine weitere Chemo mehr zu akzeptieren gibt mir die Hoffnung am Ende der Strahlenbehandlung wieder mit Trinken und etwas Essen beginnen zu können. Ich kann ja nicht ewig an der Nadel ernährt werden.
Jetzt geht es nur noch um den Willen durchzuhalten.
Gestern habe ich den folgenden Text zugesand bekommen, wo es darum geht welche Stärke der menschliche Wille entwickeln kann:......................
STRENGHT AGAINST PAIN ...........
Salaam my friend, I tell you a story about my strength against the pain and how I can put it away even in ultimate situations: I had a hobby with rollerskate dancing and figureskating. We also made some performances in clubs and this was in a casino. It was rock'n roll on wheels. You know that it is very difficult on shoes...but on wheels... OK it was the point where I pushed my son from between my legs backwards...and I notished that now my back broke I was in weird position...the son saw one second time to see my eyes and understood something is wrong...so he took more speed himself coming back and when he came from there I lofted him into air... jumped up myself too and we came down to the floor at the same time ... then we took a bow and the applauds and smiled...nobody notished anything and we went to the dressingroom and my son asked what happened...So I had to go to hospital BUT THE SHOW MUST GO ON...I collapse when I give myself permission. ..Your friend L----
Am Nachmittag wurde ich dann wieder auf die Probe gestellt, die Infusion lief nicht richtig, mir war wieder genauso schlecht wie die Tage zuvor. Die einzige Ablenkung war der Film "Das Leben der Anderen"
Samstag, 6. September 2008
2. Samstag im Krankenhaus
Samstags gibt es keine Behandlungen, weshalb viele Patienten das Wochenende zu Hause verbringen. So auch mein Bettnachbar. Ich habe dann übers Wochenende das Zimmer für mich allein. Dann beschäftige ich mich mit Filme anschauen und Leute anrufen. Heute habe ich mir eine Fernsehdokumentation zum Thema Shambala angeschaut. Andy hat die Sendung mal aufgenommen, auf seinen Datenstick (4GB) gespeichert, und mir den Datenstick ins Krankenhaus geschickt.
In Wikipedia steht folgendes über Shambala:
Nach einer Überlieferung übertrug Buddha Shakyamuni das Kalacakra-Tantra zunächst an König Suchandra von Shambala, da die Zeit noch nicht reif sei, das Kalacakra-Tantra unter den Menschen auf der Erde zu verbreiten.
Dieser übertrug es an seine Nebenherrscher und deren Untertanen um das Reich Shambala zu einen. Das sagenumwobene Reich Shambala spielte folglich in der Verbreitung des Kalacakra-Tantra eine wichtige Rolle. Shambala soll ein Lebensbereich sein, der für spirituelle Entwicklung besonders günstig ist. Ob dieses sagenumwobene Reich auf der Erde zu finden ist, kann nicht mit letzter Gewissheit gesagt werden.
Der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso sagt über Shambala:
"Gleichgültig ob Shambhala ein Ort irgendwo auf diesem Planeten ist, oder nicht, so kann er dennoch nur von denen gesehen werden, deren Geist und karmische Tendenzen rein sind."
(Handbuch der tibetischen Astrologie)
Der Fernsehbeitrag handelte von einem Mongolischem Mönch der das Reich Shambala finden wollte. Er wanderte nach Dharamsala um den Dalai Lama danach zu fragen. Von dort ging seine Pilgerreise weiter bis Benares (Varanasi) wo sein Ziel schon ganz nahe war. Der Baum der Erleuchtung in Bodhgaya wo Buddha erleuchtet wurde.
Gegen Abend machte ich noch ein paar Telefonate. Um Kosten zu sparen, verwendete ich Skype.
Wie ich die Kontaktliste durchging sah ich Angus online. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er hatte Lust auf ein kurzes Gespräch. Da wir auch noch Video verwendeten war er nicht wenig erstaunt als er mich im Krankenbett mit meinen Stoppelhaaren und eingefallenen Wangen sah.
Das mußte ich ihm erst ein mal erklären.
Er machte mir wirklich viel Mut und ich versprach ihm, daß wir uns spätestens im Oktober wieder sehen würden.
Dann hatte ich einen ganz lustigen Skype Kontakt mit Südtirol. Selina hatte ihren Mac Notebook eingeschalten. Meine Mama und Moni waren auch da. Ich habe mich so gefreut die drei über Video zu sehen, daß ich wirklich viel gelacht habe. Wir waren in wirklich guter Stimmung.
Freitag, 5. September 2008
Freitag im Krankenhaus


Donnerstag, 4. September 2008
23. Tag der Bestrahlung
Heute hatte ich gleich zwei Termine in der Strahlentherapie. Einen um 9:30 and einen um 13:30.
Deshalb gibt es heute zwei Geschichten zum erzählen. Dafür gibt es morgen keine Geschichte, da morgen die Bestrahlung wegen Wartungsarbeiten ausfällt. Es bleibt trotzdem bei den 35 Bestrahlungn, nur wird es insgesamt einen Tag länger dauern. Den Zähler werde ich noch anpassen.
Beim ersten Termin wurden nur Einstellungen am Bestrahlungsgerät vorgenommen und Photos gemacht. Mir wurde wie üblich die Maske aufgesetzt und das Eintauchen in eine andere Welt konnte beginnen.
Ich wachte in Sahagun auf.Es war der Nachfolgetag, von dem, den ich am 18.Tag der Bestrahlung beschrieben hatte. Also, ich hatte mit Nancy in einem Zweibettzimmer übernachtet.Die Betten waren sogar weiter von einander entfert als in den Schlafsälen üblich.In meinem Caminoblog schrieb ich nicht besonders viel über den Tag,es war der 18t Tag, das übernachten mit Nancy erwähnte ich nicht.
Folgende paar Zeilen sind noch identisch mit dem Caminoblog. "Mitten in der Nacht fing mein rechtes Auge zu traenen an, erst dachte ich dass es vielleicht vom Peperoncino sei, den ich mir in das Auge gerieben haette, doch als ich in der Frueh in den Spiegel sah war das Auge ganz rot und ich konnte es kaum oeffnen. Ich hatte auch noch etwas Kopfschmerzen, obwohl ich am Abend davor kaum Wein getrunken hatte, ausser um auf den Camino anzustossen".
Wie mich Nancy sah war sie ganz aufgeregt und sagte mir ich hätte eine Kinderkrankheit, sie kenne diese Krankheit von ihren Kindern. "its called pink eye". Ich sollte doch schnell in die Apotheke laufen und mir Augentropfen dagegen holen.
Ich packte gleich meinen Rucksack und deponierte ihn in der Rezeption. In der Apotheke mußte ich zeigen was ich in meinem Spanischkurs gelernt hatte. Die Apothekerin stellte wahnsinnig viele Fragen um zu entscheiden ob ich zu einem Arzt gehen sollte oder nicht. Dann gab sie mir ein "Collirio" und erklärte mir wie es anzuwenden sei, wünschte mir buona suerte und ich ging erstmal Frühstückessen. In der Toilette versuchte ich das Mittel in mein Auge zu träufeln. Gar nicht so einfach. Kaum war ich mit der Pipette am Auge, schloss es sich reflexartig. Also mit einer Hand Auge aufhalten mit der anderen reinträufeln. Nicht ganz so einfach. Ich müßte wohl Nancy darum bitten es mir reinzuträufeln, sie hatte ja die Erfahrung mit ihren Kindern. Nancy ist über 65 und Großmutter. Ich dachte sie sei die Frau von Larry, einem Amerikaner, auch über 65, mit dem sie gemeinsam ging. Es regnete schon den ganzen Tag und der Weg war schlammig und schlüpfrig. Plötzlich ging es auch noch steil nach oben. Larry hatte Stöcke und schaffte die Steigung. Nancy rutsche immer wieder zurück. Sie war verzweifelt. In diesem Augenblick war ich gerade hinter ihr. Sie fragte ob ich anschieben könne.
Ich hatte zwar auch keinen Halt doch versuchte es wenigstens indem ich an ihrem Rucksack schob.
Da schrie sie, ich sollte doch nicht an ihrem Rucksack schieben, das nütze gar nichts, sondern an ihrem Hintern. Darauf sagte ich, daß ich doch nicht den Hintern fremder Frauen berühre. Darauf sie: "stell Dich nicht so an und schieb endlich am Hintern!!"
Was blieb mir anderes übrig als kräftig anzuschieben. Und sie schaffte es! Ich hatte noch einige Mühe raufzukommen, doch irgendwie schaffte ich es.
Im Alberge erzählte sie dann den Mitpilgern wie blöd ich mich wegen ihres Hintern angestellt hätte und die Geschichte machte die Runde.
Ich habe mich entschieden den Zug von Sahagun nach Leon zu nehem, so konnte ich mich vom "pink eye" erholen. In dem Zustand zu gehen hätte mir keinen Spaß gemacht. Nancy wollte auch den Zug nach Leon nehmen. Wie sie das allein schaffen wollte war mir ein Rätsel. Also taten wir uns zusammen und waren von nun als "the lame and the blind", der Lame under Blinde bekannt.
Wir nahmen uns ein und eine halbe Stunde um zum Bahnhof zu gehen. Unter normalen Umständen war es in 15 Minuten zu schaffen, doch mit Nancy dauerte es sicher eine Stunde. Zum Arzt wollte sie nicht, da er ihr wahrscheinlich Cortison und Bettruhe verschrieb und das wollte Nancy auf keinen Fall. Ihren Rucksack wollte sie auf jeden Fall selber tragen, obwohl es ein leichtes für mich gewesen wäre ihren mitzutragen. Noch dazu hatte sie eine Tasche von Lorenzo zu tragen, die er im letzten alberge vergessen hatte. Es waren nur Lebensmittel, vielleicht hat er sie auch absichtlich zurückgelassen, doch sie wollte die Tasche unbedingt mitnehmen. Allerding willigte sie ein, daß ich sie an ihrer Stelle tragen dürfte.Mit beiden Händen stützte sie sich am Stock und machte gerade mal einen Schritt vorwärts, dann wieder sich abstützen zum nächsten Schritt. Zum Glück ist Nancy unglaublich drahtig und zäh. Wir schafften den Weg in weniger als einer Stunde.
Der Zug sollte vom ersten Bahnsteig abfahren, zumindest war es so angekündigt. Jedoch ganz kurz bevor der Zug einfuhr wurde der Bahnsteig geändert. Wir mußten also die Unterführung benutzen, also Stiegen hinunter Stiegen hinauf. Wie wird das Nancy wohl schaffen. Gestern ist sie noch auf allen Vieren die Treppe hinaufgekrabbelt, wie ein Baby. Doch mit ihrer Zähigkeit und ihrem Willen schaffte sie es. Der Zug war schon da wie wir uns bemühten die Treppe hoch zu kommen. Zur Sicherheit ging ich voran um die Türe offen zu halten, falls der Zug abfahren wollte. Sie schaffte es im letzten Augenblick, gab mir den Stock und ich zog sie an den Händen die Stufen hinauf. Dann schlossen sich die Türen.
Den Camino vom Zug aus zu sehen war ganz und gar eine andere Perspektive. Wie langsam die Pilger nur vorankamen im Vergleich zu uns. Wir waren in 2 Stunden in Leon, wofür die meisten Pilger zwei Tage brauchten. Eine Spanierin mittleren Alters setzte sich ans Fenster uns gegenüber. Kurz vor dem Aussteigen kamen wir mit ihr ins Gespräch. Sie war aus Leon. Wir fragten sie ob sie wise, welche Pilgerherbergen es in Leon gäbe. Sie kannte sich bestens aus, beschrieb uns die Abergues und verriet uns ein Nonnenkloster die auch Pilger aufnehmen würden. Ob ich da wohl auch willkommen sei fragte ich mich. Angekommen in Leon namen wir uns ein Taxi zum Nonnenkloster, das zwar nicht allzu weit entfernt war, sicher in einer halben Stunde zu schaffen, allerdings unter normalen Umständen. Das Kloster war in der Altstadt wo nur Taxis zugang hatten. Der Weg ar mit etwa einen halben Meter hohen runden Pfosten mit etwa 30 cm Durchmesser abgesperrt, die sich Mittels Fernsteuerung in den Boden versenken ließen. Nur daß die Fernsteuerung unseres Taxifahrers nicht funktionierte. Er mußte in der Zentrale anrufen, und irgendwann senkten sich dann die Pfosten.
Das Nonnenkloster war nur um die Ecke, doch wenn wir uns schon ein Taxi leisteten, dann wollten wir auch bis vor die Haustüre gebracht werden.
Das Nonnenkloster hatte nur Zweibettzimmer. Wir hatten ja schon die Erfahrung gemacht uns das Zimmer zu teilen, so nahmen wir das Zweibettzimmer dankend an. Es war luxuriös, sehr, sehr ruhig und hatte eine Badewanne und eine Toilette im Zimmer. Die Betten waren hintereinander mit einer Seite an der Wand. Ich legte mich aus Bett und ließ mich von Nancy verarzten. Wie bei meine Mutter, so kam es mir vor. Ich fühlte mich richtig geschützt durch sie. Und sie hatte ja die Erfahrung von "pink eyes" mit ihren Kindern.
Am Abend ging ich mit Nancy noch zur Plaza Major, die nicht sehr weit entfernt war.
Dort gab es ein Türkisches Restaurant. Es gab türkische Pizza und Falaffel.
Ich gönnte mir beides. Die Falaffel waren ausgezeichnet und die türkische Pizza war besser als manche italienische. Jedenfalls waren reichlich Zutaten drauf die hervorragend schmeckten.
Die Nacht war unglaublich ruhig, wir versuchten einander so wenig wie möglich zu stören und hatten beide eine sehr erholsame Nacht.
Die Einstellungen waren beendet und die Fotos gemacht. Es hat etwas länger gedauert als geplant, da der Chefarzt nich gleich bei der Hand war, mir wurde kurz die Maske mal abgenommen, damit ich nicht an Beklemmungen leiden würde, so der Assistent.
Jetzt hatte ich gerade mal noch ein paar Stunden um mich auszuruhen bis die Strahlenbehandlung dran war.
Gestern hatte ich noch einen ganz lieben Kommentar von Daniel bekommen. Er erinnerte mich an unsere Zeit in Tokyo.
Was war naheliegender als während der Strahlenbehandlung an einen Tag in Tokyo zu denken?
Es war ein Samstag, Lisa war schon auf dem Rückflug und ich war wieder allein. Am Freitag erzählte sie mir von ihrem Ausflug nach Kamakura, die alte Kaiserstadt am Meer. Erstaunlich wie sich Lisa allein in Tokyo zurechtfand. Ich hatte da so meine Schwierigkeiten mit der Orientierung. Sie fand den Weg ins Hotel sofort und mußte ihr nur folgen. Damit ich mich bei meinen ersten Arbeittag nicht verlaufen würde ging sie am Abend zuvor mit mir den Weg vom Hotel zur Arbeit, es waren etwa 20 Minuten zu laufen, doch verirren konnte man sich leicht. Lisa liebte die Sauberkeit in Tokyo.
Am meisten beeindruckte sie die Zuvorkommenheit der Japaner und wollte mir gleich beweisen wie zuvorkommend sich die Autofahrer in Tokyo benehmen. Wir gingen eine vielbefahrene Straße im Zentrum entlang. Sie sagte, sie wäre imstande den ganzen Verkehr aufzuhalten indem sie nur einenen Fuß um 90 Grad drehen würde und Richtung Fahrbahn einen Schritt machte.
Das wollte ich allerdings sehen und staunte nicht wenig. Lisa drehte sich Richtung Fahrbahn, die Autofahrer bremsten, jetzt mußten wir wohl die Fahrbahn überqueren, denn einen Scherz konnten wir uns nicht erlauben. Wir konnten, so wie im alten Testament wo Moses das Meer mit seinem Stock geteilt hat, die Straße überqueren und bedankten uns mit Handzeichen.
Ach, ich schweife vom Thema ab. So viele Erinnerungen haben sich an Tokyo geknüpft. Also Lisa erzälte mir von ihrem Tagesausflug nach Kamakura. Es sei überhaupt kein Problem dort hin zu kommen,beschrieb mir den Weg zum Bahnhof in Tokyo, sagte mir welchen Zug ich nehmen sollte und wo ich aussteigen sollte. Dann erzählte sie mir von den Tempeln in der Nähe von Kita Kamakura und von einem Wanderweg, der von Kita Kamakura über einem Berg nach der Stadt führt. Der Wanderweg sei nur teilweise in Römischer Schrift gekennzeichnet. Lisa fand jedoch heraus, was "The Great Buddha" auf Japanisch heist und merkte sich das Schriftzeichen. Sie zeichnete mir das Schriftzeichen auf so daß ich es mir merken konnte. Der Große Buddha sei schon in der Stadt, dort gäbe es dann auch einen Bahnhof von dem die Züge zurück nach Tokyo fuhren. Ich würde entlang des Weges an vielen Tempeln entlang kommen und an eine Stelle wo sich ganz viele Katzen mit extrem kurzen Schwäntzen aufhielten. Ich sollte doch meinen Arbeitskollegen aus Kamakura fragen ob man dort den Katzten die Schwäntze abschnitt. Ich habe die Katzen dann auch wirklich gesehen. Sie wurden gerade gefüttert und waren sehr wohlgenärt, und wurden mit Liebe behandelt. Der Arbeitskollege erklärte mir, daß es nur eine bestimmte Rasse von Katzen sei, die mit Stummelschwänzen geboren würden.
Ich schweife schon wieder vom Thema ab, das kann ja noch lange dauern bis ich zu einem Ende komme.
Einfach weiterscrollen, den schräg gestellten Text überfliegen, dann kommt man zum Ende.
Also, ganz so einfach war es für mich nicht. Erst verirrte ich mich etwas auf dem Weg zum Bahnhof, dann am Bahnhof selber, bis ich endlich den richtigen Zug fand.
Aussteigen war kein Problem, die Station wurde auf Englisch angesagt.Erst schaute ich mir, wie von Lisa empfohlen die Tempel links der Bahn an, dann überquerte ich den Bahnübergang um auf die rechte Seite zu gelangen. Nach vier oder fünf weiteren Tempelbesuchen finde ich den Wanderweg nach Kamakura. Erst geht es noch an ein paar Tempeln mitten im Wald vorbei, dann geht der Weg steil nach oben. Die Wurzeln der Bäume entlang des Weges bilden ein dichtes Geflecht. Die ganze Zeit laufe ich über Wurzel und wieder Wurzeln. Ich komme an den Ort mit den Katzen von dem Lisa mir erzählt hat. Ein Mann mit zwei Plastiktaschen füttert sie und achtet darauf, daß jede Katze ihren Anteil bekommt. Die Schwänze der Katzen sind wirklich extrem kurz. Jetzt geht der Weg den Bergrücken entlang.Die Stadt ist in der Ferne zu sehen und am Horizont glaube ich das Meeer zu erkennen. Die Wegbeschilderung wird spärlicher. Es gibt sie nur noch auf Japanisch. Ich erkenne das Zeichen für den großen Buddha das mir Lisa gezeigt hatte und folge ihm bis der Weg hinunter in die Stadt führt. Es ist mittlerweile schon später Nachmittag. Noch ein paar Tempelanlagen, dann tauchen die ersten Häuser auf.
Auf einem Haus steht ein Namensschild, der gleiche name wie die meines Japanischen Kollegens aus Kamakura. Solte das ein Zufall sein? Ich wage jedoch nicht zu klingeln und gehe weiter bis ich zum großen Buddha komme. Enorm beeindruckend diese Statue. Sie ist aus Bronze, ziemlich verwittert da sie jetzt im Freien steht und um die 13 Meter hoch. Im 15 Jahrhundert wurde der Tempel in dem sie früher stand von einer Tzinamiwelle weggefegt.Seither steht die Statue im Freien.
Ich ging noch Richtung Meer und fuhr mit einer art Straßenbahn ins Zentrum, wo der JR Bahnhof ist.
Wie ich ein Ticket lösen wollte, sprach mich eine Frau an, fragte wohin ich fahren wolle, ich sagte Tokyo, daraufhin gab sie mir ein Ticket und sagte, daß ich damit bis Tokyo fahren könne. Sie brauche das Ticket nicht mehr. Ich wollte es ihr bezahlen, doch sie nahm kein Geld an. Ich bedankte mich recht freundlich und sie wünschte mir eine gute Reise.
Der Zug fuhr allerdings erst in zwei Stunden ab, zumindest der direkte Zug nach Tokyo.
Es blieb noch Zeit führ ein Abendessen. In der Nähe des Bahnhofs fand ich ein indisches Restaurant. Das wollte ich ausprobieren. Das Essen war köstlich. Die Rückfahrt war reibungslos. Ich fand sofort die U-Bahn zu meinem Hotel. Ein wirklich langer und intensiver Tag neigte sich dem Ende.
Danke Daniel, daß Du diese Erinnerung durch Deinen Kommentar, in mir wachgerufen hast.
Ich war wieder mal froh die Strahlenbehandlung hinter mir zu haben und ging gleich in den Park.
Allerdings war ich noch immer an der Infusion angehängt und so war es schwierig mit dem Gestell durch den Park zu gehen. Das geklappere des Gestells mit den kleinen Rädern geht einfach auf die Nerven, und so ging ich gleich wieder zurück um mich ins Bett zu legen. Später, als die Infusion durchgelaufen war und Lisa zu besuch kam machten wir noch einen ausgedehnten Spaziergang.
Mittwoch, 3. September 2008
22. Tag der Bestrahlung 5. Chemo
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Heute bin ich wieder mit der Chemo dran.
Gerade jetzt wo es mir gelingt wieder ein paar Schlucke Tee, Kaffee und Energiedrink zu machen.
Was sein muß, muß sein!
Lisa kam heute kurz vor der Bestrahlung auf Besuch. Beim Verabschieden fragte sie mich ob ich denn schon ein Bild hätte an das ich wärend der Bestrahlung denken würde. Bis jetzt hatte ich noch keins, doch es würde mir sicher was einfallen in Zusammenhang mit Lisa.
Die Maske ist schon ein richtiges Kunstwerk geworden. Die Assistentin versicherte mir, daß ich sie mit nach Hause nehmen dürfte. Bis jetzt wurde der gesamte Hals und Nasenbereich eher großflächig bestrahlt. Ab nächster Woche nur mehr der Bereich in dem sich der Tumor befindet, das heist, daß die gleiche Strahlenmenge von 2 Gray nur mehr auf den Tumor ausgerichtet ist. Dann muß er endgültig daran glauben. Die Strategie ist ja unglaublich ausgetüftelt.
Die Maske wurde mir aufgsetzt und schon entstandeen die ersten Bilder in meinem Kopf. Lisa und ich waren gerade in Bologna gelandet.Es war Donnerstag Abend und wir wollten ein verlängertes Wochenende in Anghiari verbringen. Am Freitag um 8Uhr morgens hatte ich einen Termin beim Bauamt in Arezzo. Es ging darum wie und ob wir unsere Ruine in den Bergen oberhalb von Arezzo wieder aufbauen dürften.
Wir hatten kurzerhand, statt uns ein neues Auto zu kaufen, an einem fast unzugänglichen Platz in den Bergen zwischen Anghiari und Arezzo eine Ruine gekauft, ohne die Sicherheit zu haben, daß wir eine Baugenehmigung bekommen würden.
Wir waren pünktlich gelandet und nahmen ein Taxi zum Hauptbahnhof. Wir mußten noch Geld vom Bankomat abheben und die Fahrkarten kaufen. Am Bahnhof angekommen, viel uns gleich auf, daß irgendwas nicht stimmte. Tatsächlich, es war mal wieder Zugstreik. Da hätten wir uns nicht so beeilen müssen, denn jetzt kann es länger dauern bis daß ein Zug nach Arezzo fahren würde.
Wir müßten wahrscheinlich in einem Hotel übernachten und dann morgen um 4 Uhr früh einen Zug nach Arezzo nehmen um pünktlich zum Termin zu erscheinen.
Wir gingen von Hotel zu Hotel in Bahnhofsnähe, um nach einem Zimmer zu fragen. Doch das hatten viele Reisende vor uns auch schon getan. Es war kein Zimmer aufzutreiben. Was blieb uns denn anderes übrig als auf den Bahnhof zurückzugehen um zu schauen wann eventuel ein Zug nach Firenze gehen würde um unser Glück dann dort zu versuchen. Erst gegen Mitternacht fuhr ein Zug nach Firenze. Das wars, Anschluß nach Arezzo gab es keinen mehr. Wir machten das beste daraus, gingen in ein Restaurant zum Abendessen um dann auf den Zug zu warten. Der kam dann auch tatsächlich.
Er war nicht gerade voll. Wer wollte denn schon um Mitternacht nach Firenze Campo di Marte?
Gegen halb zwei Uhr Morgens kamen wir in Firenze an. Jetzt ein Hotel zu suchen machte auch keinen Sinn, der Zug nach Arezzo war für ungefähr 5 Uhr vorgesehen. Die Bahnhofshalle war noch ziemlich voll, die Warteraüme ebenso. Es war jedoch noch angenehm warm und es gab auf den etwas entfernten Bahsteigen noch ein paar Bänke. Wir verwendeten die Reisetaschen als Kopfkissen und legten uns engumschlungen auf die Waretbank. Wir mußten uns aneinander festhalten um nicht runterzufallen.
Da wir schon sehr müde waren vielen wir beide in Schlaf. Wir hatten tatsächlich 3 Stunden geschlafen. Geweckt wurden wir von einem Verkäufer der brüllte: Caffé espresso Coca Colaaa.
Caffé das war das Stichwort für Lisa, sie winkte ihn zu uns herüber. Welch ein Luxus, wir bekamen das Frühstück ans Bett serviert!
Wir fühlten uns super! Vielleicht noch nicht ganz ausgeschlafen, doch ein angenehmes Gefühl im Bauch. Nach dem Café und Briosh kam dann auch der Zug.
Alles ging gut, ich präsentierte mich frisch geduscht und neu eingekleidet auf dem Bauamt der Gemeinde Arezzo.
Dort angekommen, wurde ich aber bitter enttäuscht. Der Beamte hatte den Termin einfach abgesagt und ich sollte im Sekretariat doch nach einem neuen Termin fragen.
Die Bestrahlung war zu ende, ging relatif schnell, nur so um die 20 Minuten.
Zurück im Zimmer wurde ich an Vorwässerung, 2 Liter Flüssigkeit und dann an die Chemo gehängt.
Nach der Chemo sind wieder zwei Liter Flüssigkeit zum durchspülen der Nieren angesagt.
Das übliche Fitness Programm, alle viertel Stunde aufstehen um auf die Toilette zu gehen.
Dienstag, 2. September 2008
21. Tag der Bestrahlung
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